Nettotarife in der Altersvorsorge

BesserBerater rät zu Nettotarif in der privaten Altersvorsorge

Vielen Menschen wird der Begriff „Nettotarif“ nichts sagen und der Marktanteil von Nettotarifen in der privaten Altersvorsorge ist auch noch verschwindend gering. Das ist schade! Denn ein Nettotarif ist das beste Produkt, das man abschließen kann, wenn man privat fürs Alter vorsorgen möchte!

Nur wenige kennen den Unterschied

Einen Nettotarif (auch Nettopolice genannt) gibt es sowohl bei der Riester Rente, der Rürup Rente, der Privatrente und der betrieblichen Altersvorsorge. Wodurch sich ein Nettotarif von den gängigen Altersvorsorge Produkten unterscheidet und warum so wenige Menschen den Unterschied kennen, erklären die BesserBerater in diesem Artikel.

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Beratung ist meist umsonst – der Abschluss aber nicht

Wer eine private Altersvorsorge abschließen will, geht meistens zu seiner Hausbank oder einem Versicherungsmakler und erhält eine kostenlose Beratung. Auch der Vertragsabschluss scheint kostenlos zu sein, denn man erhält keine Rechnung von dem Makler oder dem Bankberater. Wenn man Menschen fragt, ob ihre Altersvorsorge etwas gekostet hat, sagen die meisten „nein“. Aber arbeiten Bankberater und andere Versicherungsberater völlig umsonst?

Makler leben von Provisionen

Versicherungsvermittler verdienen beim Abschluss eine Abschlussprovision, die ihnen von der Versicherungsgesellschaft ausgezahlt werden. Wer seinen Versicherungsvertrag gründlich liest, wird diesen Kostenpunkt als Abschlusskosten im Produktinformationsblatt entdecken. Entgegen dem Glauben vieler Menschen, werden die Abschlusskosten nicht aus dem Vermögen des Versicherungsunternehmens gezahlt, sondern den monatlichen Einzahlungen des Kunden entnommen und an den Vermittler weitergereicht.

Dies gilt für alle Versicherungsprodukte. Bei einer Privathaftpflichtversicherung sind das ca. 8 – 15 Euro pro Jahr, die der Vermittler für den Abschluss erhält. Ein überschaubarer Betrag. Bei einer Riester oder Rürup Rentenversicherung sieht das anders aus.

Ein 32-jähriger junger Mann möchte monatlich 150 Euro für das Alter zurücklegen. Das bedeutet, bis zur Rente in 35 Jahren (mit 67 Jahren) wird er 150 Euro x 12 Monate x 35 Jahre angespart haben, was eine Versicherungssumme von 63.000 Euro ergibt. Der junge Mann hat nach 35 Jahren 63.000 Euro in die Versicherung eingezahlt.

150 x 12 x 35 = 63.000 Euro

Der Vermittler erhält hiervon bei Provisionstarifen in der Regel Provisionen in Höhe von ca. 4,5%. Das entspricht 2.835 Euro!

Diese 2.835 Euro werden den Einzahlungen des Sparers entnommen. Anders ausgedrückt: 19 Monatsersparnisse fließen nicht in die private Altersvorsorge sondern in den Vermittler. Das bedeutet auch, dass 19 Monatsersparnisse keine Zinsen (und Zinseszinsen) für den Sparer erwirtschaften können, der doch eigentlich sein Vermögen vermehren will.

Lasst euch keinen Bären aufbinden: Im Angebot (Produktinformationsblatt) werden nur 2,5% Provision ausgewiesen. Vermittler erhalten aber mehr. Der Rest kommt aus den Verwaltungskosten, weshalb diese im Vergleich zu Nettotarifen so hoch sind!

Abschlusskosten bei Versicherungen wie der Haftpflicht, der Hausrat oder der Rechtsschutzversicherung sind für den Verbraucher nicht schädlich, aber hohe Abschlusskosten bei der Riester Rente schmälern die Ablaufleistung wesentlich.

Nettotarife kommen ohne Provision aus

Besser angelegt ist das Geld bei Nettotarifen. Warum? Bei Nettotarifen fällt keine Provision an! Die eingezahlten Ersparnisse bleiben bei der Versicherung im Spartopf. Zudem sind  die laufenden Verwaltungskosten in einer Nettopolice auch erheblich geringer.

Weniger Kosten im Vertrag führt dann automatisch zu einer höheren Auszahlung im Alter.

Bei einem Nettotarif wird der Vermittler direkt über den Kunden per Rechnung bezahlt und die Vergütung liegt meist bei weit unter 2.835 Euro (z.B. bietet die VorsorgeKampagne, ein Online-Honorarvermittler, den Abschluss von Nettotarifen ab 395 Euro an).

Nettotarif in der Altersvorsorge

Nettotarife sind nicht bei einer Bank erhältlich

Provisionsfreie Nettotarife (Honorartarife) werden von sogenannten Honorarberatern vertrieben, die sich eben nicht über Provisionen durch die Versicherungsgesellschaft sondern per Rechnung vom Kunden bezahlen lassen.

Banken und Sparkassen haben ausschließlich Tarife mit hohen Abschlusskosten im Angebot. Sie werben mit hoher Rendite auf die eingezahlten Beträge und präsentieren sagenhafte Ablaufleistungen (was zu Beginn der Rente im Vertrag sein könnte), aber durch hohe Provisionen fließt der Großteil der eingezahlten Beträge schon zu Beginn ab. Das schmälert die Rendite und die Rückkaufswerte in den ersten Jahren erheblich. Aber das sagt einem keiner – außer der Verbraucherschutz.

Weniger Kosten bedeutet mehr RenteKosten Altersvorsorge Selbständige

Desto weniger Geld in die Kosten fließt (Makler, Versicherung), desto mehr Geld bleibt dem Sparer und desto mehr Ersparnisse hat man für die Rente. Viele Versicherungen werben mit hohen Zinsen, einer hohen Überschussbeteiligung aber Garantien werden hierfür nicht gegeben. Das einzige, das garantiert anfallen wird, sind die Vertriebskosten. Die stehen schon bei Vertragsabschluss fest.

BesserBerater empfiehlt daher, auf die Kosten zu achten, statt auf die Ablaufleistung, die oft schön gerechnet wird, indem die Kosten einfach nicht rausgerechnet werden. Diese Empfehlung spricht auch die Verbraucherzentrale aus, die sich dafür einsetzt, Provisionen bei Sparprodukten (Riester Rente, Rürup, betriebliche Altersvorsorge) gesetzlich zu verbieten und rät Verbrauchern auch zu unabhängigen Honorarberatern und damit auch zu Honorartarifen.

Mehr dazu auch hier: ->> provisionsfreie Altersvorsorge

Das Problem der Provisionstarife

Ein großes Problem des Provisionstarif ist der Interessenskonflikt, dem Versicherungsvermittler ausgesetzt sind. Unterschiedliche Versicherungsgesellschaften bieten unterschiedliche hohe Provisionen für die Vermittlung ihrer Tarife. Wie unabhängig ist eine Beratung unter solchen Voraussetzungen?

Ist der Makler nicht eher dazu geneigt, Verbrauchern einen möglichst teuren Tarif anzubieten, da er so am meisten verdient, ungeachtet der Bedürfnisse seines Kunden? Ist die Beratung eines Honorarberaters, der für seine Leistung vom Kunden selbst vergütet wird, nicht besser, weil er in immer gleicher Höhe bezahlt wird und so dem Kunden den für ihn besten Tarif empfehlen kann?

Ein guter Makler weist Sie auf die Kosten hin

Nettotarife sind wesentlich verbraucherfreundlicher. Aber nur ein kleiner Kreis von Versicherungsvermittlern (Honorarberater) vermittelt ausschließlich provisionsfreie Nettotarife. Banken, Sparkassen und Makler bieten keine Nettotarife an. Auch nicht jede Versicherung hat provisionsfreie Nettotarife im Angebot. Derzeit gibt es 17 Versicherungsgesellschaften, die Nettopolicen im Angebot haben. Genau aus diesem Grund sind Nettotarife so unbekannt bei den Verbrauchern.

Bei 99,7% der Altersvorsorgeprodukte, die vertrieben werden, handelt es sich um Provisionstarife. Das liegt daran, weil Berater an einem Provisionstarif so hohe Provisionen verdienen.

BesserBerater Tipp: Nettotarife in der privaten Altersvorsorge

Nettotarife gibt es sowohl für die staatlich geförderte Riester Rente und Rürup Rente, die Privat Rente und die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Egal für welche Form der privaten Rentenversicherung Sie sich entscheiden, wählen Sie einen Anbieter, der mit Ihnen über die Kosten für den Abschluss spricht! Achten Sie darauf, dass der Berater die Abschlusskosten transparent berechnet und realistische Ablaufleistungen präsentiert. Nehmen Sie die Beratung eines Honorarberaters in Anspruch.

Nettopolicen sind nur bei Honorarberatern oder bei der VorsorgeKampagne  erhältlich. Auf VorsorgeKampagne.de kann man alle Nettotarife (Riester, Rürup, Privatrente) ganz einfach selbst vergleichen und online abschließen.

Lege daher Wert darauf, dass vor allem Du von Deiner Altersvorsorge profitierst.

Empfehlenswerte Nettotarife (Nettopolice) haben folgende Versicherer

Bei den Empfehlungen handelt es sich um fondsgebundene Rentenversicherungen:

InterRisk: Test: InterRisk HFRV myIndex satellite

ARAG: Test: ARAG Forte3D Honorar